Großenwörden. DIE PERLE AN DER OSTE.

Die Bedeutung des Ortsnamens stammt aus dem Plattdeutschen: Graude Wüürn = Große Wurten.

Und damit hat es seine Bewandtnis: Der Ortskern unseres kleinen Dorfes mit nicht ganz 500 Einwohnern liegt direkt an der Oste (sprich: Ooste mit langem O). Das ist der erste Nebenfluss der Elbe auf der rechten Seite, wenn man von Cuxhaven in Richtung Hamburg schippert. Heute, genauer gesagt seit etwa 1630, hat die Oste auf jeder Seite einen Deich. Davor gab es den nicht und so lief bei jedem Hochwasser, das auch nur einige Zentimeter über dem üblichen Hochwasser eintrat, regelmäßig jede Menge Ostewasser in das Dorf, dessen Name im Jahre 1250 zum 1. Male urkundlich erwähnt wird. Und so hätten die Einwohner und ihr Vieh von 1250 bis etwa 1630 ständig nasse Füße gekriegt, wenn es nicht schon damals (bauern-) schlaue Köpfe gegeben hätte, die ihre Häuser und Ställe auf vorher aufgeschütteten Erdhügel erbaut haben. Der Begriff „Erdhügel“ war den mundfaulen Ostetalern jedoch zu lang und so nannten sie einen solchen Erdhügel einfach Wüürn. Weil es in Großenwörden offensichtlich eine Reihe von großen Wurten gab, wurde der Ort auf Plattdeutsch Graudwüürn genannt, und als irgendwann einmal die plattdeutsche Sprache als unschicklich galt, wurde aus „Graudwüürn“ eben Großenwörden.


Reste von großen Wurten findet der aufmerksame Beobachter / die aufmerksame Beobachterin auch heute noch bei uns: So steht zum Beispiel unsere Marienkirche (nicht zu übersehen) auf einer solchen. Auch das Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Jarck’schen Hofes („In der Helle 2“) wurde auf einer ziemlich großen Wurt erbaut.


Nachdem jetzt die Bedeutung des Ortsnamens geklärt ist und dem geneigten Leser / der geneigte Leserin dieser Zeilen einiges Wissenswertes über unser Dorf berichtet wurde, möchten wir jetzt noch auf einige Sehenswürdigkeiten hinweisen, die es wert sind, dass man sie einmal auf sich einwirken lässt:

Marienkirche, Großenwörden

DIE MARIENKIRCHE

Da ist zunächst einmal unsere Marienkirche, die - auch für uns völlig unverständlich – im Jahre 1622, also mitten im Dreißigjährigen Krieg, der ja bekanntlich auch bei uns in Norddeutschland heftig getobt hat, errichtet wurde. Das Kirchenschiff ist ein für die Gegend typischer Fachwerkbau mit Ziegelsteinausmauerung in den Gefachen. An ihn angebaut ist der hölzerne Glockenturm, der eine Höhe vom Fußboden bis zur Oberkante des Wetterfisches von immerhin fast 25 m hat. Es lohnt sich, die Kirche auch einmal von innen zu betrachten. Auf Wunsch organisieren wir gerne einen Besuchstermin.

DIE OSTE

Dann natürlich die Oste, ihr wisst schon: die mit dem langen O, worauf wir Ureinwohner gehobenen Wert legen. Wenn ihr Ruhe und Abstand vom Alltagsgenerve braucht, geben wir euch folgenden Rat: Nehmt Platz auf der Sitzbank, die auf dem Schiffsanleger aus genau diesem Grunde dort positioniert ist, schaut auf das ruhig (entweder nach rechts in Richtung der Mündung in die Elbe oder nach links in Richtung der Quelle bei Tostedt) dahinfließende Wasser und lauscht der Unterhaltung der vorüberziehenden Hechte, Brassen, Aale und anderer Fische auf ihrem Weg zum nicht bekannten Ziel.


Oste, Fluss, Großenwörden
Oste, Fluß, Großenwörden, Deich, Schafe

Wenn ihr euch dann auf dem Anleger erholt habt, tut ein Spaziergang auf dem Deich bestimmt gut. In beide Richtungen (in Richtung zur Quelle und in Richtung zur Mündung in die Elbe) ist der Deich etwa 40 km lang und gut begehbar. Ihr könnt natürlich auch „kürzer treten“ und (fast) jederzeit den Deich verlassen und auf einer Straße zurück nach Großenwörden gehen.


DAS KEHDINGER MOOR

Auch ein Spaziergang ins „Kehdinger Moor“ ist zu empfehlen. Dazu nehmt ihr den Weg gegenüber der Kirche „Am Glind“ solange, bis ihr automatisch moorigen Untergrund spürt.

Dann seid ihr da. Wenn ihr dann weiter dem heimeligen,

kurvenreichen Weg folgt, kommt ihr nach einiger Zeit an eine Lichtung. Nach weiteren etwa 150 m überquert ihr auf einem angedeuteten Weg rechts die Weide und gelangt an den „Moorausweg“. Dem folgt ihr (rechts rum), bis ihr an der „Seestraße“ ankommt und dann, der „Seestraße“ (ebenfalls rechts rum) folgend, bald wieder an der Hauptstraße, der L 113, angelangt. 


Oste, Fluss, Großenwörden

Und was man hier sonst noch so kann…

Entspannen, einfach mal die Seele baumeln lassen!